Herzensanliegen
In Wahlzeiten werden für lange Zeit die politischen Weichen gestellt, die unsere Lebensbedingungen in den folgenden Jahren prägen werden. Da sollte man sich über die Vorhaben der wahlwerbenden Parteien im Klaren sein und selbst wissen, was man will und von wem unsere Bedürfnisse am besten vertreten und umgesetzt werden können.
Auf zwei der Anliegen, die für uns Pensionistinnen und Pensionisten wichtig sind, will ich etwas näher eingehen:
Für uns ist es von großer Bedeutung, dass nur eine gerechte Entlohnung der Arbeitnehmer in ihrer Aktivzeit eine Pension garantiert, die ausreicht und uns auch im Ruhestand sorgenfrei leben lässt. Das gilt es sicherzustellen, denn nicht zuletzt sind es die Frauen, die durch Teilzeitmodelle und Familienpflichten (Bsp. Pflege Angehöriger!) schnell von Armut bedroht sind. Für die jährlichen Gehaltsverhandlungen ist daher die Sozialpartnerschaft unverzichtbar. Wir müssen durch unsere Wahlentscheidung sicherstellen, dass die von vielen Seiten angefeindete Vertretung der Arbeitnehmer gestärkt wird und ein Kernstück sozialdemokratischer Politik bleibt!
Pflege im Alter – der Gedanke daran löst ein Gefühl von banger Unsicherheit aus. Das müsste aber nicht sein. Aus meiner Sicht ist eine steuerfinanzierte Pflege zu bevorzugen, denn eine Pflegeversicherung würde Geringverdiener benachteiligen und von Entwicklungen am Finanzmarkt abhängen. Wir sollten uns daher denen anschließen, die für staatlich gesicherte Pflegeleistungen eintreten und die dafür Sorge tragen, dass dem Engpass an Pflegepersonal durch Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Entlohnung entgegengewirkt wird, dass das Pflegegeld erhöht wird und dass pflegende Angehörige mehr Unterstützung bekommen.
Zu viel verlangt? Sicher nicht, denn wir Pensionistinnen und Pensionisten haben schon einiges für die Allgemeinheit geleistet und wir haben auch vor, dies weiterhin – entsprechend unserer Tatkraft und Gesundheit – zu tun.
Elisabeth Neulinger
Bezirksvorsitzende des PV UU