GESCHICHTE – AKTUELL
GESCHICHTE – AKTUELL
Geschichte setzt sich aus Geschichten, aus Einzelschicksalen aus diesen und jenen Ereignissen zusammen. Und wir erfahren aus ihr, wie es zur Gegenwart kam und was die Zukunft bringen könnte.
Wir werden in unserer ORTSPÖST ab nun wieder schlaglichtartig über wichtige Abschnitte, Ereignisse und Persönlichkeiten, die mit der sozialdemokratischen Bewegung zusammenhängen, kurz berichten.
Der Kampf ums Frauenwahlrecht
Was heute so selbstverständlich ist, musste mühevoll erkämpft werden. Und da stand ganz vorne natürlich eine Frau: Adelheid Popp, geboren im Februar 1869 in Inzersdorf. Nach dem frühen Tod des Vaters die muss sie schon mit acht Jahren regelmäßig zur Arbeit. Freilich zu Lasten der Schulausbildung. Die holt sie später nach der Fabriksarbeit nach. Da wird ihr auch ihre Ausbeutung so richtig bewusst. Sie findet einen Ehemann der sie – damals eher selten – fördert. Aber zur Geleichberechtigung der Frau ist es noch weit. Das Wahlrecht der Frauen setzt sich selbst in der Sozialdemokratie nur zögerlich durch. Erst am 12. November 1918 zu Beginn der Republik wird es festgeschrieben. Am 16. Februar 1919 ziehen acht sozialdemokratische Frauen, darunter Adelheid Popp, und eine der Christlich-Sozialen ins Parlament ein. Adelheid Popp zu Beginn: „Ein neuer Nationalrat wird gewählt. Die Stimmen der Frauen sind zahlreicher als die der Männer. Damit hängt es von den Frauen ab, wie Österreich in Zukunft regiert wird.“ Ist heute nicht anders!
Vor kurzem ist das Buch „Jugend einer Arbeiterin“ Sibylle Hamann erschienen (Verlag Picus Wien). Es schildert umfassend und berührend das Leben von Adelheid Popp. Inge Hinterhölzl und Elisabeth Neulinger empfehlen die Lektüre aufs Wärmste. Beide absolvierten am Renner Institut den Adelheid Popp Lehrgang. Er thematisierte unter anderem Geschichte und Recht, Feministische Ökonomie und Arbeitswelt, Einmischen und Mitmischen – den Frauen ihr Recht.
Resümee: Interessant, lehrreich, spannend, vor allem auch der Austausch mit gleichgesinnten Frauen!